Heute widmen wir uns den zweiten Teil unserer „Seelenpartner-Reihe“: den Dualseelen. Am Anfang stellt sich die Frage: Gibt es auch leidvolle Seelenverbindungen?
Ja und zwar wenn bestimmte Lebensaufgaben noch nicht gelöst wurden. Hier kommt die Dualseele ins Spiel. Vorerst sei gesagt, dass Dualseelen wie „Tag und Nacht“ sind – vollkommen verschieden und und voller Gegensätze, dennoch Teil des großen Ganzen. Ebenso wie bei den Zwillingsseelen ist bei der Begegnung zweier Dualseelen eine sofortige tiefe Verbundenheit vorhanden- Der Unterschied ist, dass Dualseelen nicht „sofort“ zusammenkommen, meist will es einfach nicht funktionieren.
„On-Off“- Spiel
Trotz der extrem hohen Anziehungskraft kommt man nicht voneinander los aber auch nicht zusammen. Man kann nicht mit und auch nicht ohne einander. Derjenige, der die Beziehung unbedingt will, leidet sehr, der andere verweigert sich ihm und zieht sich immer wieder zurück. Dies kann man mit „Zuckerbrot und Peitsche“ vergleichen.
„Giftige“ Verbindung?
Der Dualseelenpartner tritt erst ins Leben, wenn die Zeit reif ist, ergo wenn es für die Lebenssituation beider Seelen 100% passend ist! Wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, führt das Schicksal die beiden Seelen zusammen. Egal auf welchen Kontinent und in welcher Situation sich diese gerade befinden. Hier reicht ein kurzer Blick, man erkennt, das man mehr füreinander fühlt und sich unendlich vertraut ist. Die Dualseele ist permanent in unseren Gedanken und es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, abzuschalten. Das Gefühl der inneren Unruhe, der Verlust von Energie und Lebensfreude sind Nebenwirkung der noch „giftigen“ Beziehung.
Die Antwort
Es stellt sich die Frage, wieso wir so sehr leiden müssen, obwohl uns doch der „perfekte Partner“ begegnet sind? Die Antwort liefert uns das Leben selbst. Wenn in unserem Leben alles „glatt läuft“, alles schön und gut ist, bleiben wir auf der „faulen Haut“ sitzen und verändern uns nicht. So sind wir „gestrickt“. Doch Leben heißt Veränderung, dies ist der Sinn des Lebens, deshalb sind wir auf dieser Welt. Wenn es uns schlecht geht, werden wir meist aktiv und ändern unsere Situation und Ansichten. Unzufriedenheit und Leid sind nicht schlimm. sie sind ein wichtiger Motor für uns, um uns stetig weiterzuentwickeln.
Wegweiser
Die Seele zeigt uns durch Leid, dass etwas nicht in Ordnung ist, schließlich hat sie ja keine andere Wahl, uns aus der Komfortzone zu schubsen. Glück und Leid liegen nahe beieinander und sind Wegweiser durchs Leben. Beide sind gleich wertvoll für unsere persönliche Entwicklung. Zum Thema zurück: Dualseelen, generell Seelenpartner, sind unsere Wegweiser Richtung Selbstständigkeit. Sie sind nicht als „die bösen Schmerzverursacher“ gedacht, wie man gerne denkt, sondern als Lehrer. Lehrer auf den Weg Richtung Selbstliebe.
Zwei Teile
Ist euch schon mal aufgefallen, das der Mann meist die Gefühle verweigert und die Frau regelrecht daran erstickt? 95% der Frauen fällt es schwer, loszulassen. Deshalb sind es meist Frauen, die in Dualseelenbeziehungen mehr lieben bzw. diese Liebe zeigen. Dadurch fühlt sich der Mann überlegen, meint er kann „machen was er will“. Der Mann dominiert hierbei eindeutig. Dies kann natürlich auch anderst rum sein
, auch Männer können in der „Leidensphase“ sein und Frauen in der überlegenen Position. Die Seele, welche die Lernaufgabe hat, eine solch toxische Beziehung „loszulassen“, hat bereits in der Kindheit tiefe Prägungen erfahren. Solche Arten von Menschen haben früh gelernt, dass sie sich benehmen müssen um geliebt zu werden. Sie sind emphatischer und liebebedürftig, geben auch gerne Liebe an andere weiter. Trifft eine solche Person seine Dualseele, werden mehrere Phasen durchlebt. Sobald es schwierig wird, hat diese Seele sofort Verlustängste, die Rückzüge des anderen machen sie regelrecht krank. Man macht sich abhängig. „Was mache ich falsch“- sie suchen den Fehler bei sich. Die Lernaufgabe besteht in diesem Fall darin, loszulassen, Grenzen zu setzten und die Selbstliebe zu finden. Erst dann kann die Seele ihr Leben wieder genießen.
Auch der „Lehrer“ darf lernen
Doch auch der Lehrer, der für viele als „kalter Part“ empfundene Teil, darf lernen. Oft saugt dieser von der Energie der Dualseele, fühlt sich überlegen. Von sich aus wird diese Seele niemals aus der Komfortzone gehen. Warum auch, sie hat ja alles im Griff, muss sich um nichts kümmern. Doch Achtung, meist wird auch hier aus ungelösten Ängsten gehandelt. Die Gefühle, die auch diese Seele zweifelsfrei übermannt haben, sind ihr fremd, Neuland. Anfänglich sehr faszinierend, merkt diese Seele schnell, das sie, wenn sie sich voll und ganz drauf einlässt, ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren kann. Dies könnte ja „wehtun“. Denn in Wahrheit ist dieser Dualseelenpartner auch sehr sensibel, wenn nicht sogar sensibler. Emotionale Abhängigkeit? Nein danke. Er möchte sich nicht durchschauen lassen. Dank seiner Sensibilität spürt er, dass er „durchschaut“ wird, dass möchte der dominante Part auf keinem Fall. Trotz all den Spielchen kommen beide Seelenanteile nicht voneinander los, der dominante Anteil hat ebenso Verlustängste und eine tiefe Sehnsucht nach gemeinsamer Liebe und Nähe.
Das „Kartenhaus“ bricht ein
Doch hat die Seele, die „mehr liebt“, die Lernaufgabe des Loslassens erfüllt und der andere Teil spürt dies, erst dann beginnt hier der Veränderungsprozess. Nun merkt die vormals so „dominante Seele“, was es heißt, Verlustängste zu haben. Anfänglich wird sie sich wehren, doch irgendwann wird diese Seele die Kraft verlassen. Schmerz und Leid lassen den „Selbstschutz“ bröckeln, die Schutzmauern fangen an zu brechen. Nun ist auch diese Seele dazu aufgefordert, hinzusehen, an sich zu arbeiten. Auch hier liegt der Ursprung in der Kindheit, Verletzungen und Zurückweisungen erklären dieses Verhalten. Die Lernaufgabe besteht nun darin, Gefühle zuzulassen und über diese offen zu sprechen, mehr auf das Herz zu hören, gefühlvolle Partnerschaften zu genießen und zu leben. Kurz gesagt: Man darf das Gefühl, die Liebe zu sich selbst und anderen neu erfahren und Kennenlernen.
Ende gut – alles gut?
Durch diese (Selbst)-Erkenntnis wird der Seele bewusst, wieso der andere Part nun nicht mehr „nach der Pfeife tanzt“, auf einmal scheinbar unerreichbar ist und merkt, das sie sich die Suppe selbst eingebrockt hat. Zum ersten Mal im Leben wird diese Seele nach tiefer, inniger Liebe suchen, bereit sein und auf den anderen Part zukommen. Nur wenn beide Seelen ihren Teil erfüllt haben, gelernt haben, tritt ein Zustand völliger, gemeinsamer Glückseligkeit ein. Dieser Prozess kann Monate dauern, meist Jahre. Doch wenn er dann vollzogen ist, findet man sich in vollkommener Liebe wieder.
Brigitte & Simone
Liebe Brigitte und Simone,
ich kenne dieses „Konzept“ der Dualseelen nun schon seit Jahren…gibt es denn Dualseelenpaare, die in Partnerschaft leben?
Davon höre ich nämlich nie etwas….und da ich sehr viel erlebt habe glaube ich mittlerweile nicht mehr daran…
Ich meine, wenn es dieses Konzept der Dualseelen wirklich gibt, muss es doch auch „gelöste“ Partnerschaften geben….
Liebe Marlene,
Sorry, das ich dir erst jetzt antworte.
Ich kenne tatsächlich ein Dualseelenpaar dieses jetzt in einer glücklichen, erfüllten Partnerschaft lebt.
Hierbei war aber der Mann in der Loslasserrolle. der Loslasser ist derjenige in der Dualseelenverbindung. der zu sehr liebt. Meist ist es die Frau, die leidet.. Hier aber war es umgekehrt
Er erzählte von drei sehr leidvollen und emotionalen Jahren. Als die Frau dann plötzlich und unerwartet vor ihm stand, wollte er sie nicht mehr. Er hatte keine Gefühle mehr für sie. Letztendlich beschlossen die Beiden es doch zu versuchen. Resultat, HAPPY END.
Ich gebe dir recht, es kommt wirklich sehr, sehr selten vor. Kenne auch eine Frau, die ihren Wohnort verlassen musste, um ihrer Dualseele nicht mehr zu begegnen. Jahre später hat sie einen anderen Mann geheiratet, ist glücklich, aber ihre Dualseele ist bis heute noch manchmal präsent.
Liebe Marlene, ein guter Rat von mir. Wenn ein Mann dich wirklich liebt, dann wird er sich um dich bemühen. Alles Andere ist nur Zeitverschwendung und mit Leid verbunden. Umarme dich.Brigitte
Eine Partnerschaft muss ja nicht das „Endziel“ so einer Verbindung sein. Es geht ja hauptsächlich darum, dass man sich selbst entwickelt. Für mich war das Dualseelenthema immer zu abstrakt – bis ich nun selbst in genau so einen Gefühlsstrudel kam. Es ist schon ein sehr spannendes, kräftezehrendes und gleichzeitig energievolles Thema.
Liebe Andrea,
Danke für dein aufschlussreiches Kommentar. Es stimmt, oft ist es ein Lernthema. Es ist wirklich kein leichtes Thema. Liebe Grüße und viel Kraft.